Der heute veröffentliche GPK-Bericht ist ein erneut schlechter Leistungsausweis für die BVB-Führung und deren regierungsrätliche Aufsicht, der eine tiefgreifende Änderung nun nötig macht.
In einem Metropolitanraum wie Basel ist ein funktionierender öffentlicher Verkehr essenziell. Ein guter öffentlicher Nahverkehr ermöglicht erst die ökologische Verkehrswende, die es für die Bekämpfung der Klimaerwärmung braucht. Zudem ist der öffentliche Verkehr von grossem gesellschaftlichem Nutzen, da er zum Beispiel im Alter oder für ärmere Schichten eine erschwingliche Mobilität ermöglicht.
BVB-Leitung überfordert
Es ist daher unverständlich, wie die BVB-Leitung sich den Empfehlungen der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates verschliesst. Der heute veröffentliche GPK-Bericht weist auf eklatante Probleme hin, die als Krise bezeichnet werden müssen. Die jetzige operative Leitung und der Verwaltungsrat scheinen nicht fähig, diese Probleme zu lösen, wie die wiederholte Missachtung der Empfehlungen der GPK deutlich aufzeigt.
Während sich die BVB mit einer schlechten Stimmung im Team, Pannen in der Kommunikation und Unterhalt und einer verfehlten Personalplanung herumschlagen, können andere Verkehrsbetriebe auf Innovation setzen. Die VBZ haben beispielsweise eine eigene Abteilung zur künftigen Mobilität.
Regierung muss Verantwortung wahrnehmen
«Wir erwarten vom Gesamtregierungsrat, dass er seine Verantwortung wahrnimmt und rasch und energisch handelt, wie es die GPK in ihrem Bericht vorschlägt», sagt Grossrat Jérôme Thiriet. Dieses muss auch zumindest die operative Leitung hinterfragen. «Es müssen nun auch weitergehende Überlegungen zu strukturellen Veränderungen der BVB gemacht werden: sei es eine Teilintegration gewisser Teile des Unternehmens in die Verwaltung oder die Prüfung einer vertieften Zusammenarbeit mit der BLT», sagt Harald Friedl.