Der Mythos der CO2-neutralen Atomenergie
CO2-Ausstoss und Wasserverbrauch widersprechen dem Versprechen von nachhaltigen AKW.
Manche Kräfte fordern bei der Diskussion rund um die Energieversorgung, dass die Atomenergie auch künftig Teil des Energiemixes sein soll, da diese
angeblich klimaschonend sei. Höchste Zeit, mit diesen falschen Annahmen aufzuräumen.
Beim Uranabbau, beim Kraftwerksbau oder -rückbau bis hin zur Endlagerung des Atommülls fallen CO2-Emissionen an. Laut einer deutschen Studie verbraucht ein AKW mit russischem Uran rund 65 Gramm CO2 pro Kilowattstunde produziertem Strom. Zum Vergleich: Wasserkraft braucht rund 23 Gramm CO2 pro KWh, ist also fast dreimal umweltfreundlicher.
Flusserwärmung durch Kühlwasser
Doch nicht nur beim CO2 haben AKW eine sehr schlechte Umweltbilanz. Atomkraftwerke haben einen riesigen Wasserverbrauch, da der Reaktor stark
gekühlt werden muss. Pro Jahr benötigen AKW in Europa 2,44 Milliarden m³ Wasser, gleich viel wie alle deutschen Haushalte zusammen. Problematisch
ist auch, dass ein Teil des Kühlwassers die Flüsse zurückgeleitet werden muss. Beim AKW Beznau wird beispielsweise regelmässig 32 Grad warmes Kühlwasser in die Aare geleitet. Dies kann zu geringerem Sauerstoffgehalt des Flusswassers führen, bestimmte Fischarten werden in ihrer Fortpflanzung beeinträchtigt oder sterben früher.
Es ist einfach: Heute gibt es genügend andere nachhaltige Energiequellen, die weniger Treibhausgasemissionen verursachen und geringere wirtschaftliche und soziale Kosten sowie Risiken für die nächste Generation verursachen. Engagieren wir uns für eine Solaroffensive und nutzen wir die erneuerbaren Energiequellen!
Erschienen im Grünwärts Nr. 33, Mai 2023.
Florence Brenzikofer, Nationalrätin GRÜNE BL