In den Primarschulen und in den Kindergärten werden Massenspucktests eingesetzt, um positive Coronafälle zu erkennen und damit die Weiterverbreitung des Coronavirus zu verhindern. Die Teilnahmequote an den Tests ist mehrheitlich hoch. Die Massentests sind damit ein wichtiges und breit akzeptiertes Mittel zur Pandemiebewältigung.
Die Testkapazitäten sind jedoch am Anschlag. Bis die Ergebnisse der Pooltests vorliegen, dauert es meistens sehr lange. In dieser Zeit ist für die Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrerschaft unklar, ob der Unterricht am Folgetag stattfinden kann.
Ist ein Pool positiv, fällt die Schule am Folgetag für alle Schülerinnen und Schüler in der Klasse aus und sie müssen stattdessen zum individuellen Testen gehen, zum sog. Depooling. Dazu werden in den Quartieren abwechselnd Testmöglichkeiten angeboten. Das Depooling wiederum kostet Zeit und ist für berufstätige Eltern schwierig zu bewerkstelligen bzw. mit einem grossen zeitlichen Aufwand verbunden. Bis dann wiederum die Ergebnisse vorliegen, dauert es auch noch einmal bis zu 24 Stunden. Schülerinnen und Schüler, die nicht an den Pooltests teilnehmen, sind von diesen Regeln ausgenommen – können also am nächsten Tag in die Schule gehen, auch wenn der Klassenpool positiv war und die anderen Kinder beim Testen sind.
Die Situation ist für die Schulen, die Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler herausfordernd. Da die Ansteckungsfälle sowie die positiven Pooltest steigend sind und in den kommenden Wintermonaten nicht mit einer Entspannung gerechnet wird, möchte ich den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen bitten:

  1. Warum nimmt der Regierungsrat eine so hohe Belastung von Schulen, Schülerinnen und Schülern, sowie den Eltern und deren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Kauf und wie gedenkt er deren Situation zu verbessern?
  2. Wie kann der Regierungsrat sicherstellen, dass die Testkapazitäten so weit erhöht werden, damit die Ergebnisse der Pooltests sowie der individuellen Tests der Schülerinnen und Schüler zeitnaher vorliegen?
  3. Wie schätzt der Regierungsrat das Risiko ein, dass Eltern ihre Kinder wieder von den Spucktests ausnehmen werden, da sie dann von weniger Unsicherheiten bezüglich der zeitlichen Planung betroffen sind sowie mit ihren Kindern nicht zum Depooling müssen?
  4. Zieht der Regierungsrat die Möglichkeit in Betracht, eine Verpflichtung zur Teilnahme an den Pooltests einzuführen?
  5. Ist der Regierungsrat gewillt, Testmöglichkeiten mit Warteräumen im Inneren zur Verfügung zu stellen und warum wurde dies bis jetzt nicht ermöglicht?
  6. Mit welchen Szenarien rechnet der Regierungsrat für die kommenden Monate bezüglich der Situation in den Primarschulen?
  7. Steht eine Schulschliessung zur Diskussion, sollten die Ansteckungszahlen, insbesondere auch mit der neuen Variante Omikron, weiter ansteigen?

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