Die Initiative will ein Verbot von Tierversuchen und Forschung am Menschen. Das scheint auf den ersten Blick unterstützenswert, sollten doch Tierversuche dort verboten werden, wo bereits Forschung vorhanden ist, neue Produkte nicht zwingend nötig sind oder Inhaltsstoffe zur Verfügung stehen, die keine Tierversuche verlangen. Hingegen
gibt es bei wichtigen Medikamenten keine Alternativen, weshalb ein undifferenziertes Verbot gravierende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung hätte. Hinzu kommt, dass Tierversuche ins Ausland verlegt werden – oft unter schlechteren Bedingungen.
Es fällt schwer, die Initiative abzulehnen,aber die Vorlage ist zu radikal. Die GRÜNEN haben sich deshalb für einen Gegenvorschlag eingesetzt. Der Grundsatz der Tierversuchsforschung muss lauten: so weit wie möglich ersetzen, verringern und verbessern.
Erschienen im Grünwärts Nr. 28, Januar 2022.
Marco Agostini, Landrat GRÜNE BL