Der Regierungsrat hat nach zehn Jahren ein städtebaulich interessantes Projekt vorgelegt. Leider lässt dies das Kernanliegen der Initiative zur Öffnung des Birsigs ausser Acht.
Nach über zehn Jahren präsentiert nun der Regierungsrat eine Umsetzung zum Gegenvorschlag zur Initiative für eine Öffnung des Birsigs. In gutem Treu und Glauben wurde damals die Initiative zurückgezogen. Nachdem zehn Jahre lang auf die versprochenen Massnahmen gewartet werden musste, sollen bis zur definitiven Umgestaltung nun noch weitere 15 Jahre vergehen. Auch wenn die Idee der Zwischennutzung grundsätzlich zu begrüssen ist, sehen die Grünen die lange Dauer als sehr kritisch und zeigen sich diesbezüglich enttäuscht.
Das städtebaulich an sich interessante Projekt erfüllt die Anliegen der Initiative zur Öffnung des Birsigs leider nicht: Das Element Wasser wird in keiner Art einbezogen. Dieses muss unbedingt noch in die Planung aufgenommen werden. Ebenfalls viele Fragezeichen lässt die vorgesehene Begrünung offen. Die Grünen Basel-Stadt erwarten, dass die Möglichkeiten für die Begrünung des Strassenraums möglichst weitgehend ausgeschöpft und das Versprechen einer Flaniermeile mit Boulevard-Ateliers und Cafés nun zügig realisiert wird.
Wieder ein Platz für Menschen statt Autos
Die Grünen Basel-Stadt müssen aber feststellen, dass dem Siegerprojekt wenigstens das Bemühen attestiert werden kann, den eher unwirtlichen Parkplatz in einen lebendigen öffentlichen Raum umzuwandeln. Dass dabei jedoch kaum Freiraum ohne Konsumationspflicht entsteht, erachten die Grünen Basel-Stadt als verpasste Chance.
Der Birsigparkplatz ist einer der trostlosesten Orte in Basel. Seit  Jahrzehnten nutzlos für Menschen, die in der Stadt flanieren und sich  bei einem Getränk oder zu einem Imbiss in einem Boulevardkaffee begegnen  wollen. Es ist wirklich an der Zeit, dass der Birsigparkplatz als  Anziehungspunkt für sinnlosen Suchverkehr aufgehoben wird. Es brauchte dazu den Druck der grünen Initiative „Öffnung des Birsigs – eine Rivietta für Basel” und der Hartnäckigkeit von dessen Initianten Andreas Tereh, der über Jahre hinweg die Aufwertung dieses städtischen Raums verfolgt hat.