Ziele der Energiewende

Schon 1978 hat die Schweiz drei Grundziele für ihre Energiepolitik formuliert.  Diese Ziele sind der Kern der sogenannten Energiewende – also dem Umbau unseres Energiesystems, und sie gelten bis heute:

  1. Sichere Versorgung mit ausreichend Energie
  2. Bezahlbare Preise für Haushalte und Wirtschaft
  3. Schutz von Mensch und Umwelt

Diese Ziele zu erreichen bedeutet im Grunde Energieeffizienzsteigerung, d.h. weniger verschwenden, mehr herausholen, und Elektrifizierung, also statt fossiler Energiequellen mehr auf Strom setzen – idealerweise aus erneuerbaren Quellen. Dabei ist die Energieeffizienz die „stille Heldin“ der Energiewende – die oft vergessen wird. Dabei ist sie entscheidend. Beispielsweise spart ein gut isoliertes Haus enorm viel Heizenergie und eine moderne Wärmepumpe braucht nur etwa ein Viertel so viel Energie wie eine alte Ölheizung. Auch bei Geräten und Licht lässt sich mit moderner Technik viel sparen.

👉 Bis 2035 soll der gesamte Energieverbrauch um 43 Prozent gesenkt werden – besonders beim Heizen besteht noch großes Potenzial.

Das Erreichen der Energieeffizienzsteigerung und Elektrifizierung stützen sich auf drei Säulen:

  1. Ausstieg aus der Atomenergie
  2. Förderung der erneuerbaren Energien
  3. Senkung des Energieverbrauchs

🔋  Wusstest du?

  •  1 kWh reicht für 1 Stunde Staubsaugen.
  • 1 Liter Heizöl = ca. 10 kWh Energie.
  • Ein 2-Personen-Haushalt verbraucht rund 2.500 kWh Strom pro Jahr.

Was wurde bisher erreicht und wo geht es hin?

1. Ausstieg aus der Atomenergie

Neue AKWs werden in der Schweiz nicht mehr gebaut. Bestehende Anlagen dürfen noch laufen – aber nur, solange sie sicher und wirtschaftlich sind.

2. Förderung erneuerbarer Energie

  • Wasserkraft liefert heute schon etwa 37,4 Terawattstunden (TWh) – damit ist das Ziel für 2035 erreicht.
  • Andere erneuerbare Energien (v.a. Sonne und Wind) sind von 0,6 TWh (2000) auf rund 7,8 TWh Ziel: 11,4 TWh bis 2035.

3. Energieverbrauch senken

  • Der Pro-Kopf-Energieverbrauch ist bereits um 24 % Ziel: –43 % bis 2035.
  • Der Stromverbrauch pro Person ist fast im Zielbereich (–11,5 % erreicht von –13 %).

In Planung sind weitere Massnahmenpakete, um die Ziele bis 2035 und darüber hinaus zu erreichen. Dazu gehören u.a.:

  • Förderung von Solaranlagen auf Dächern
  • Ausbau des Stromnetzes
  • Effizientere Industrieprozesse
  • Mehr E-Mobilität

 

Herausforderung Zukunft: Woher kommt unser Strom im Winter?

Bis 2050 wird der Strombedarf in der Schweiz deutlich steigen – auf etwa 80 TWh jährlich. Gleichzeitig gibt es ein Problem: Im Winter produzieren Solaranlagen weniger, während der Verbrauch höher ist. Diese „Winterlücke“ ist eine der grössten Herausforderungen. Dann sinkt die Solarproduktion, während der Bedarf steigt. Die Lösung liegt in einem europäischen Stromverbund, bei dem der Windstrom aus dem Norden und der Solarstrom aus dem Süden flexibel über ein gemeinsames Netz verteilt werden. So kommt der Strom dorthin wo er gebraucht wird – auch in die Schweiz.

💬 Fazit

Die Energiewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon – aber wir sind auf dem Weg. Viele Ziele sind in Reichweite. Jetzt kommt es darauf an, dass wir alle mithelfen: durch bewussten Umgang mit Energie, Investitionen in Effizienz und Offenheit für neue Lösungen. Denn am Ende geht es um nichts Geringeres als die Energiezukunft der Schweiz – und um unseren Planeten.