Die Initiative eines parteiunabhängigen Komitees aus Kulturschaffenden möchte eine gesellschaftliche Debatte über die Förderpolitik in der Musik im Kanton anstossen. Konkret wird gefordert, dass ein Drittel der Musikkulturförderung der freien Musikszene zugutekommt und die Vergabeprozesse vereinheitlicht werden. Bei einem Ja könnte der Grosse Rat einen Vorschlag erarbeiten, wie dies umgesetzt werden könnte. Dieser könnte dann nochmals zur Abstimmung kommen.

Das Anliegen hat viele kritische Reaktionen in der (vor allem bürgerlichen) Kulturpolitik hervorgerufen. Zudem befindet sich im Moment die  Trinkgeldinitiative in Umsetzung, das Timing könnte also besser sein.

Die Mitgliederversammlung war denn auch gespalten. Einerseits spricht die Initiative einen wichtigen, wunden Punkt an. Nämlich die prekäre  Arbeitssituation in der Musikbranche sowie eine breitere Vielfalt der Förderung. Andererseits stellen sich bei der Umsetzung viele Fragen. Dabei geht es um Erhöhung oder Umverteilung im Musikbudget, um Unsicherheiten durch eine Vereinheitlichung und bis hin zu starken Anpassungen im gesamtem Kulturbudget. Der Regierungsrat und die Mehrheit im Grossen Rat haben sich leider um einen Gegenvorschlag foutiert, weswegen sich unsere Fraktion mehrheitlich für die Initiative ausgesprochen hat. Die Mitglieder der GRÜNEN haben schliesslich grossmehrheitlich die Stimmfreigabe beschlossen.

Artikel erschienen im Grünwärts Nr. 39, November 2024