Die Einführung eines Stimmrechts ab 16 Jahren ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung unserer Demokratie. 2025 könnten wir in Basel darüber abstimmen.
Politische Meinungen entstehen nicht über Nacht – sie entwickeln sich durch Erfahrung und Diskussion. Schon in jungen Jahren beschäftigen sich viele mit politischen Themen, sei es in der Schule oder im Familienkreis. Doch trotz klarer Meinungen bleibt ihnen der Zugang zu Wahlen und Abstimmungen verwehrt.

In der Schweiz sind vor allem ältere Menschen wahlberechtigt – eine Bevölkerungsgruppe, die zwar über unsere Zukunft entscheidet, aber nur noch einen kleinen Teil davon erleben wird. Der demographische Wandel verschärft dieses Ungleichgewicht: Immer mehr junge Menschen, die von heutigen Entscheidungen massiv betroffen sind, haben kein Mitspracherecht. Gerade deshalb ist es an der Zeit, das Stimmrechtsalter zu senken, um denjenigen eine Stimme zu geben, die die Zukunft gestalten werden.

POSITIVE AUSWIRKUNG AUF POLITISCHE BILDUNG UND
BETEILIGUNG

Viele Jugendliche sind heutzutage bestens informiert. Durch soziale Medien, Nachrichtenkanäle und das Internet haben sie Zugang zu einer Vielfalt an Informationen, die ihnen helfen, fundierte Meinungen zu bilden, und das wird vermehrt von der politischen Bildung in der Schule unterstützt. Ihre Fähigkeit, zwischen echten und falschen Informationen zu unterscheiden, ist stark ausgeprägt – oft stärker als bei Erwachsenen, die sich nur auf einzelne Quellen verlassen.

In Kantonen und Ländern, die das Stimmrecht ab 16 eingeführt haben, zeigen sich positive Auswirkungen auf die politische Bildung und Beteiligung. Der Einstieg in die Demokratie wird erleichtert, und Jugendliche setzen sich früh mit wichtigen politischen Themen auseinander. Mit der Einführung des Stimmrechts ab 16 in Basel könnten wir einen bedeutenden Schritt machen, um eine lebendige und nachhaltige politische Kultur zu fördern. Wenn wir jungen Menschen Vertrauen schenken, wachsen sie daran. Die Grünen machen es vor. Umso mehr gilt, ja zum Stimmrechtsalter 16.

Artikel erschienen im Grünwärts Nr. 39, November 2024