Der Grosse Rat überweist die Motion Grossenbacher zur Bekämpfung von Plastikmüll.
Mit klarem Mehr hat der Grosse Rat heute eine Motion von Thomas Grossenbacher zur Bekämpfung von Plastikmüll überwiesen. Die Motion verlangt, dass single use-plastics verboten werden, sofern eine erschwingliche Alternative vorhanden ist. Dabei sollen mindestens diejenigen Wegwerfartikel berücksichtigt werden, welche bereits von der Europäischen Union verboten wurden. Diese umfasst etwa Geschirr, Strohhalme oder Wattestäbchen. Für Produkte ohne Alternativen sollen Nutzungsbeschränkungen definiert werden.
«Es geht darum, den KonsumentInnen zu ermöglichen, was zum Beispiel beim Takeaway-Kaffe unlängst möglich ist», sagt Thomas Grossenbacher. «Durch solche Regeln werden die ProduzentInnen zur Innovation angehalten. Diese Innovation braucht es, um unsere CO2-Werte zu senken, unsere Meere von Plastik zu befreien und unsere Biodiversität zu schützen.» Auf die Sensibilisierung der KonsumentInnen zu setzen, wie es die glp verlangt, bringt wenig, wenn der Markt darauf ausgerichtet ist, Unmengen an billigem Plastik zu verbrauchen.
Dringender Handlungsbedarf
Der Verbrauch von Plastikverpackungen in der Schweiz ist dreimal so hoch wie im europäischen Durchschnitt. 125 Kilogramm werden pro Jahr verbraucht, das heisst wir SchweizerInnen füllen jedes Jahr eine ganze Badewanne mit Plastik. Davon sind drei Viertel Einweg-Verpackungen.
Wenn auch nur ein Prozent des Plastikmülls in unserer Umwelt landet, haben wir bereits ein lokales Problem. Anschaulichste Beispiele sind die Zigarettenstummel am Rhein, im Rhein und überall rundeherum, die aus Plastik bestehen. Jeden Tag landen hundert Kilogramm Plastik aus dem Rhein in der Nordsee. Und es ist davon auszugehen, dass 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen.