Am 10. Oktober ist der Schriftsteller und Literaturaktivist Matthyas Jenny gestorben. Matthyas war unter anderem bekannt als Gründer des Literaturfestivals in Basel. Hingegen ist heute nur wenigen in Erinnerung, dass Matthyas 1987 zusammen mit Markus Ritter, Marianne Meyer, Sabine Rasser, Helene Geiser und Lucius Burckhardt (siehe Bild) auf der Liste der «Grünen Alternative Basel» (GAB) für den Nationalrat kandidierte. Es war damals das erste Mal, dass sich die GRÜNEN an den Nationalratswahlen beteiligten. Die Parole «Für die, wo z’Basel wänn wohne blybe» war eine Anspielung auf die Katastrophen von Seveso und Schweizerhalle.
Matthyas war nicht nur in seiner literarischen Tätigkeit ein Rebell. In der GAB-Zeitschrift «Dr grüen Drugg» äusserte er sich unverblümt: «Eines ist klar. Solange die Betonchaoten in Basel das Sagen haben, solange wird diese Stadt unweigerlich absterben wie eine überdüngte Pflanze. Die professionellen Verführer und Zerstörer aus der bürgerlichen Politik und Wirtschaft setzen materielle Eigeninteressen über das Leben der Stadtbewohner.»
Wir trauern um einen immer kritischen Zeitgenossen, mit dem wir ein Stück Weges gemeinsam gegangen sind.