Nach Annahme der Pflegeinitiative soll es auch kantonal vorwärts gehen mit der Verbesserung der Pflegebedingungen. Dazu reichen wir zum Tag der Pflege einen Vorstoss zur nachhaltigen Stärkung der Pflege ein.

Die GRÜNEN Basel-Stadt reichen zum internationalen Tag der Pflege einen Vorstoss zur nachhaltigen Stärkung der Pflege in der kantonalen Gesundheitsversorgung. Denn bei der Umsetzung der Pflegeinitiative sind auch die Kantone in der Verantwortung. Der Anzug geniesst eine erfreulich breite Unterstützung bis ins bürgerliche Lager. Ausserdem wurde zeitgleich ein zweiter Anzug zur Reduktion der Arbeitszeit in der Pflege eingereicht.
Der Vorstoss will vom Regierungsrat prüfen lassen, wie die Arbeitsbedingungen in den Spitälern, Pflegeheimen, in der Psychiatrie und in der ambulanten Pflege in Basel-Stadt verbessert werden können und so die Pflege nachhaltig gestärkt werden kann. Im Zentrum stehen die Reduktion der Arbeitsbelastung und die Verbesserung der Bedingungen der Schichtarbeit. Dafür sollen insbesondere familienfreundlichere Strukturen und  Einsatzmodelle für Pflegende über 50 geschaffen sowie die Schichtzulagen erhöht werden. Schliesslich sollen die Verpflichtung der Institutionen zu einem Gesamtarbeitsvertrag und die Einsetzung einer kantonalen Chief Nursing Officer geprüft werden.

Pflegenotstand muss angegangen werden

Seit Jahren wird von den Pflegefachverbänden von einem Pflegenotstand in der Schweiz gewarnt. Einerseits werden zu wenig qualifizierte Pflegefachpersonen ausgebildet, andererseits steigen viele Pflegende nach wenigen Jahren im Beruf wieder aus: Weil sich der Schichtbetrieb nur schwer mit Familienbetreuungsaufgaben vereinen lässt, weil sich der Beruf immer weiter von der eigentlichen Pflegearbeit entfernt und weil die physischen und psychischen Belastungen aufgrund eines zu knappen Personaleinsatzes zu hoch sind.
Die Stimmberechtigten haben die Pflegeinitiative im November 2021 angenommen und sich damit nicht nur für eine Ausbildungsoffensive, sondern auch für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen ausgesprochen. Die Corona-Pandemie hat die Missstände in der Pflege zusätzlich verschärft und gezeigt, wie zentral und systemrelevant die Pflege für unsere Gesellschaft ist. «Ohne Pflegende an den Betten der kranken und pflegebedürftigen Menschen geht es nicht!», sagt Fleur Weibel, Grossrätin.