Solitude muss als Chance für das Nettonull-Ziel entwickelt werden
Die Weiterentwicklung der Solitude ermöglicht eine klimagerechte Stadt- und Verkehrsentwicklung anzugehen und eine neue S-Bahn-Haltestelle zu schaffen.
Die GRÜNEN Basel-Stadt befürworten eine neue S-Bahn-Haltestelle Solitude und somit die Förderung des öffentlichen Verkehrs. Der Fuss- und Veloverkehr muss dabei attraktiver und sicherer gestaltet werden. Die Verbesserung der Naherholungszone rund um die Solitude wird der Wohn- und Lebensqualität weit über das Quartier hinaus zugutekommen.
Die heutigen Autobahnanschlüsse brauchen nicht nur sehr viel Platz, sondern sie verunmöglichen auch eine sichere Veloführung an der Kreuzung Schwarzwaldstrasse-Grenzacherstrasse und ganz besonders auf der sechsspurigen Schwarzwaldwaldbrücke.
Basel-Stadt muss bis 2037 die Netto-Null-Ziele erreichen. Dies gelingt nur durch die Förderung des öffentlichen sowie des Velo- und Fussgängerverkehrs und den Rückbau von Autospuren. Es müssen dabei auch Ein- und Ausfahrten von Autobahnen überdacht werden, zumal die Zu- und Ausfahrt beim Badischen Bahnhof nur wenige hundert Meter davon entfernt ist.
Knotenpunkt für verschiedenste Bedürfnisse
Die Solitude ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für diverse Verkehrsteilnehmende und muss Bedürfnisse für Erholung, Wohnen und Arbeit befriedigen. Die vom Regierungsrat in der Vernehmlassung vorgelegte Analyse und die meisten Ziele können die GRÜNEN Basel-Stadt mittragen. Eine Herausforderung für die Stadtentwicklung bleibt die Osttangente und deren Ausfahrt.
Die Kreuzung Schwarzwaldstrasse-Grenzacherstrasse ist heute für den Fuss- und Veloverkehr unsicher, unübersichtlich, lärmig, dunkel und mit den verschiedenen Strassenebenen und Verbindungen ein Unort. Die Solitude kann den vielen Bedürfnissen als Spielplatz und Erholungsraum und als wichtige Verbindung entlang des Rheins nicht mehr genügen.
Stellungnahme zum Entwicklungskonzept «Stadtraum Solitude»
Fragebogen zum Entwurf des Entwicklungskonzepts Stadtraum Solitude
Grundsätzliche Stellungnahme zum Entwicklungskonzept Stadtraum Solitude
Der Stadtraum Solitude ist sehr komplex. Der Verkehrsknotenpunkt mit den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Verbindungen, die Bedürfnisse als Erholung-, Wohn- und Arbeitsgebiet stellen insbesondere mit der Osttangente und deren Ausfahrt und dem Bahndamm eine grosse Herausforderung dar. Die Analyse ist umfassend und treffend. Auch hinter den Zielen können wir grösstenteils stehen.
Wir befürworten eine neue S-Bahn-Haltestelle und somit die Förderung des öffentlichen Verkehrs. Ebenso sind wir überzeugt, dass der Fuss- und Veloverkehr attraktiver und sicherer gestaltet werden muss und dass eine Verbesserung der Naherholungszone rund um die Solitude der Wohn- und Lebensqualität weit über das Quartier hinaus zugutekommt.
Der Kreuzungspunkt Schwarzwaldstrasse/Grenzacherstrasse ist heute für den Fuss- und Veloverkehr unsicher, unübersichtlich, lärmig, dunkel und mit seinen verschiedenen Strassenebenen und Verbindungen ein «Unort».
Die Solitude, welche durch den Bau der Osttangente und später den Bau des Tinguelymuseum verkleinert wurde, kann den vielen Bedürfnissen als Spielplatz und Erholungsraum und als wichtige Verbindung entlang des Rheins nicht mehr genügen.
Beim Bau der neuen S-Bahn-Haltestelle muss darum die Chance genutzt werden, die vielen Defizite in diesem Perimeter zu korrigieren. Auch ohne den Bau des Rheintunnels kann und muss die Situation wesentlich verbessert werden. Die heutigen Autobahnanschlüsse brauchen nicht nur sehr viel Platz, sondern sie verunmöglichen auch eine sichere Veloführung auf der Kreuzung Schwarzwaldstrasse/Grenzacherstrasse und ganz besonders auf der sechsspurigen Schwarzwaldwaldbrücke. Basel-Stadt muss bis 2037 die Netto-Null-Ziele erreichen. Dies gelingt nur durch die Förderung des öffentlichen sowie des Velo- und Fussgängerverkehrs und den Rückbau von Autospuren. Es müssen dabei auch Ein- und Ausfahrten von Autobahnen überdacht werden, zumal die Zu- und Ausfahrt beim Badischen Bahnhof nur wenige hundert Meter davon entfernt ist.
Stimmen Sie den Wirkungszielen (Seite 16/17) zu?
☒ Ja
Stimmen Sie den konzeptionellen Prinzipien (Seite 36 – 39) zu?
☒ Teilweise
Falls „teilweise“ oder „nein“: Welche alternativen Formulierungsvorschläge schlagen Sie vor?
Ausgangslage
Ergänzung: Die Entwicklung, dass der MIV sich in den kommenden Jahren weiter reduzieren wird und zur Erreichung von Netto-Null 2037 zwingend reduziert werden muss, wird in der Planung berücksichtigt.
Prinzip 3
Zusätzlicher Punkt: Mehr Raum für sicheren Fuss- und Veloverkehr. Die Anzahl Fahrspuren für den MIV reduzieren und damit Platz für von der Strasse durch Rabatte abgetrennte Fuss- und Velowege gewinnen.
Prinzip 4
«der nördliche Abschnitt der Schwarzwaldstrasse als spannungsvollen Stadtraum unter der Brücke» umformulieren in «der nördliche Abschnitt der Schwarzwaldstrasse als sicheren und angenehmen Stadtraum unter der Brücke»
Die beiden Konzeptkarten (Seite 40 – 51) stellen das Kernstück des Entwicklungskonzepts Stadtraum Solitude dar. Sie führen die Konzeptelemente in einer Gesamtschau zusammen und zeigen Entwicklungsmöglichkeiten im Stadtraum Solitude. Stimmen Sie den Inhalten dieser Kapitel zu?
☒ Teilweise
Falls „teilweise“ oder „nein“: Welche Aussagen unterstützen Sie nicht? Welche Alternativen schlagen Sie vor?
Element G1.2
Das Veloangebot für alle Velofahrerinnen und Velofahrer entlang der Grenzacherstrasse verbessern; die Anzahl Fahrspuren für den MIV reduzieren und damit Platz für den Fuss- und Veloverkehrs gewinnen.
Element S1.2
Den freiwerdenden Raum nach dem Rückbau des Roche-Parkhauses als Flächen für die Biodiversität nutzen.
Der Massnahmenkatalog (Seite 62 – 67) zeigt auf, wie die Wirkungsziele und die in den Konzeptkarten aufgezeigten Zielvorstellungen erreicht werden können. Erachten Sie diese Massnahmen als zielführend?
☒ Teilweise
Falls „teilweise“ oder „nein“: Welche alternativen Formulierungsvorschläge schlagen Sie vor?
G1.2
Ergänzung: Anzahl Fahrspuren für den MIV reduzieren, damit ausreichend Platz für von der Strasse durch Rabatten abgetrennte Velospuren gewonnen werden kann.
S1.2
«mögliche Nachnutzung des Roche-Parkhauses prüfen (beispielsweise als Quartierparking); optional Rückbau und Nachnutzung der freiwerdenden Fläche prüfen» umformulieren in «mögliche Nachnutzung des Roche-Parkhauses prüfen (beispielsweise als Quartierparking); Rückbau und Nachnutzung der freiwerdenden Fläche prüfen»
Welche weiteren Bemerkungen und Anregungen haben Sie zum Konzept insgesamt oder zu einzelnen Abschnitten?
Kapitel 3
3.1 Stadträume und Raumwirkungen
Wir stimmen der Analyse grösstenteils zu. Das Ziel, Velofahrende von der Solitude auf die Grenzacherstrasse zu verlegen ist grundsätzlich gut, wenn die Sicherheit auch für weniger routinierte Velofahrende erste Priorität hat und der Zeitverlust wegen Verkehrsampeln sich in Grenzen hält. Es stellt sich die Frage, ob diese Verlegung von den Velofahrenden akzeptiert (und auch eingehalten) wird. Für eine gute Akzeptanz muss die Alternative kürzer und attraktiver werden als die bisherige Route dem Rhein entlang. Velofahrende können aktuell in der Achse Solitude-Schaffhauserrheinweg fahren. Wenn sie im Bereich Roche auf die Grenzacherstrasse wechseln müssen, ergibt sich eine zusätzliche Wegstrecke mit mehreren Kurven (Stachelrain und Peter Rot-Strasse).
3.2 Analyse Mobilität Fussverkehr
Wir stimmen der Analyse grösstenteils zu. Breite Trottoirs reichen nicht, um die Fussgängersituation attraktiver zu machen. Das gilt auch für einen attraktiven Veloverkehr. Die Autospuren müssen bei den Zufahrtsstrassen und auf der Kreuzung Schwarzwaldstrasse/Grenzacherstrasse reduziert werden. Rabatten zwischen Fuss-/Velo- und Autospuren müssen die Sicherheit gewährleisten. Auch müssen die Verbindungen über die Strassen und Kreuzungen sicher und attraktiv gestaltet werden. Die Fusswegeverbindungen im Transitraum Schwarzwaldstrasse sind mit dem Adjektiv „attraktiv“ zu schönfärberisch dargestellt. Die Querung Roche-Sandgrubenweglein ist nicht ohne weiteres möglich. Der erwähnte Fussweg durch die Familiengärten ist keine Verbindung, da nur für Pächter:innen zugänglich.
3.2 Analyse Mobilität Veloverkehr
Die Schwarzwaldstrasse, Grenzacherstrasse und Schwarzwaldbrücke sind für den motorisierten Verkehr gebaut worden. Die Grenzacherstrasse kann für den Veloverkehr nur sicherer gemacht werden, wenn die Fahrspuren für Autos zu Gunsten von attraktiven Fuss- und Velospuren reduziert werden. Die Defizite des für den Veloverkehr unsichersten und unangenehmsten Abschnitts, die Kreuzung Schwarzwaldstrasse/Grenzacherstrasse, sollten im Text stärker hervorgehoben werden: die Kombination von zeitweise starkem MIV, erheblichem Schwerverkehr und schlechten Sichtverhältnissen ist dort besonders gravierend. Damit Velofahrende den Umweg auf der Grenzacherstrasse machen, muss auch die Kreuzung Schwarzwaldstrasse/Grenzacherstrasse attraktiv sein, was neben der Sicherheit auch die Wartezeiten an den Ampeln miteinbezieht. Ausserdem muss eine effiziente Verbindung zwischen Grenzacherstrasse und Schaffhauserrheinweg möglich gemacht werden (stadtwärts muss die Grenzacherstrasse gequert werden, dann durch Peter Rot-Strasse, dann durch Stachelweg).
Auch auf der Schwarzwaldbrücke müssen die Fahrspuren von 6 auf 4 reduziert werden. Es verkehrt nicht nur Schwerverkehr, auch der MIV wird immer breiter. Die schmalen Velospuren können keine genügende Sicherheit bieten. Es ist darum zu hinterfragen, ob die vielen Fahrspuren notwendig sind, wie es im Bericht heisst.
Wir begrüssen, dass genügend Veloabstellplätze bei der neuen S-Bahn-Haltestelle geplant sind.
3.2 Analyse Mobilität Öffentlicher Verkehr
Gute ÖV-Verbindungen sind an diesem Ort wichtig. So unterstützen wir nicht nur die S-Bahn-Haltestelle Solitude, sondern auch den Tramausbau. Sowohl für die tausenden von Pendler:innen, welche rund um diesen Perimeter arbeiten, wie auch für die Anwohnenden und die Freizeitsuchenden ist eine gute Anbindung aus allen Richtungen wichtig. So kann man den Modalsplit zu Gunsten des umweltfreundlichen Verkehrs verbessern und die Ziele Netto-Null bis 2037 erreichen. Um den öffentlichen Verkehr attraktiv zu gestalten, braucht es jedoch nicht nur gute Verbindungen, einen angemessenen Takt, sondern auch attraktive Haltestellen. Dazu muss der «Unort» unter der Schwarzwaldbrücke umgestaltet und für Fussgänger:innen sicher umgebaut werden. Dazu braucht es auch Platz, ein paar Farbtupfer und eine „helle und freundliche Gestaltung“ – wie im Bericht erwähnt – genügen nicht. Autofahrspuren müssen reduziert, der Autoverkehr verlangsamt und die Aufenthaltsqualität bei den Haltestellen verbessert werden. Andernfalls besteht ein akutes Risiko, dass die neue Haltestelle Solitude insgesamt zum kolossalen „Unort“ wird.
3.2 Analyse Mobilität Motorisierter Individualverkehr
Hier wird nur der Ist-Zustand beschrieben und es wird nicht berücksichtigt, dass der MIV reduziert werden muss, damit Basel-Stadt bis 2037 Netto-Null erreicht. Der motorisierte Verkehr als grosser Verursacher von CO2-Emissionen muss darum zwingend stark reduziert werden. Seit dem Jahr 2016 reduziert sich die Anzahl eingelöster Privatautos im Kanton Basel-Stadt jedes Jahr. Diese Entwicklung muss in die Analyse und Planung einbezogen werden.
Die stark ausgebaute Autoinfrastruktur dient vor allem dem Pendlerverkehr. Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und unter anderem mit der neuen Haltestelle sollte dieser auf das nötigste reduziert werden. 75% des Verkehrs auf der Osttangente ist hausgemacht. Das Potential, die Pendler:innen zum Umsteigen auf ÖV und Velo zu motivieren ist riesig.
Die Fahrspuren für den MIV müssen darum dringend reduziert werden. Wie oben ausgeführt, kann nur durch diese Massnahmen der Fuss-, Velo-, und öffentliche Verkehr gefördert werden.
Kapitel 4
4.2. Entwicklungskonzept 2030
Die aufgezählten Möglichkeiten zum Hauptzugang Grenzacherstrasse sowie zu den Fokusräumen Grenzacherstrasse und Schwarzwaldstrasse sind wünschenswert. In der Vorstudie braucht es einen Fokus darauf, wie diese realistisch umgesetzt werden können.