Das für die lokale Musikszene als wichtige Plattform bekannte Musikfestival BScene hat am 12. August 2024 kommuniziert, dass es 2025 kein Festival geben wird. Grund dafür sind unter anderem die unsichere Finanzierungssicherheit des Festivals. Am 2. September 2024 kündigte das Gässli Film Festival an, dass es im nächsten Jahr keine Durchführung geben wird. Der Grund auch hier finanzielle Unsicherheit. Die Stiftungslandschaft und die Drittelmittelakquise haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Lange bestehende Plattformen wie Festivals fallen oft durch die aktuelle Förderungslandschaft. Lieber werden neue Idee und Projekte finanziert und erhalten eine Starthilfe für einige Jahre. Oft wird diese Finanzierung dann, wenn die Veranstaltung sich etabliert hat, zurückgezogen. Die Problematik um die Finanzierung von Festivals ist der Abteilung Kultur bekannt. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt Festivals und Plattformen mit Swisslos-Geldern in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Landschaft. Von den Trinkgeldinitiativegeldern können die Festivals nicht profitieren. Die Teuerung hat auch auf die Festivals einen hohen Effekt und die Ansprüche an eine Durchführung einer Veranstaltung im öffentlichen Raum steigen ebenso an. Gerade die Festivals sind aber wichtige Plattformen und haben einen wichtigen Platz in der Basler Kulturlandschaft. Insbesondere jene, die schon etabliert sind. Ein Festivalkonzept wurde schon oft in Aussicht gestellt, liegt aber nicht vor. Mittlerweile wird schon das neue Kulturleitbild verfasst, ohne dass die Ziele aus dem laufenden umgesetzt wurden. In der Antwort auf die Schriftliche Anfrage von Johannes Sieber: Festivalkonzept, Kulturleitbild Basel-Stadt (2020–2025), wird erläutert, dass das Festivalkonzept noch nicht angegangen aber ein Austausch für die Veranstalter:innen von musikalischen Festivals geplant (und mittlerweile durchgeführt) ist. Ein Festivalkonzept wäre ausschlaggebend für die Analyse, Planung und somit die nachhaltige Unterstützung der Festivals in der Region.

Während der Kanton Basel-Stadt zu Recht gerne 35 Millionen Schweizer Franken für den ESC ausgibt und in einem extrem hohen Tempo Lösungen zu dessen Umsetzung erarbeitet, warten die lokalen Veranstaltenden und Besucher:innen von Festivals auf ein Konzept und Lösungen für den Erhalt und das nachhaltige Florieren dieser wichtigen Kulturplattformen.

Die Interpellantin bitten den Regierungsrat um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Anerkennt die Regierung die Bedeutung von lokalen Festivalangeboten?
  2. Was sagt die Regierung zu den Problemen, welche die Festivals zu einem Durchführungsstopp bringen?
  3. Gibt es mittlerweile ein Festivalkonzept für die Region? Wenn nein, wann kommt es?
  4. Wie können die Festivals und auch andere Veranstalter:innen und Kulturschaffende dabei unterstützt werden, eine sichere Planungssicherheit für zwei-drei Jahre zu erlangen?
  5. Die Abteilung Kultur leistet neben finanzieller Unterstützung bereits anderweitig Unterstützung für Projekte in schwierigen Phasen. Welche anderweitige Unterstützung hat sich da ausgezahlt?
  6. Wie kann diese ausgeweitet werden (bspw. geteilte Büroflächen/ Ressourcen/ Know-How in Fundraising/…)?
  7. Werden auch Stiftungen und Sponsoringpartner:innen in die Netzwerktreffen miteinbezogen?
  8. Inwieweit kann und will der Kanton die Festivals stärker finanziell unterstützen?

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