Zurecht sind die Menschen im Elsass empört. Seit einem Monat wissen sie, dass ihr Trinkwasser so stark mit PFAS belastet ist, dass die Behörden vor dessen Gebrauch eindringlich warnen. Auch in Grenzach-Wyhlen wurden bereits PFAS im Grundwasser entdeckt. In beiden Fällen stammen die PFAS wohl zur Hauptsache aus dem Löschschaum von Feuerwehreinsätzen und -übungen. Während die Feuerwehr in Grenzach für den Ernstfall ausrücken musste und PFAS-haltiges Löschwasser zum Einsatz kam, wurde auf dem EuroAirport PFAS-haltiger Löschschaum vor allem für Löschübungen eingesetzt.

Schon seit Jahren wird auf Europäischer Ebene um ein Verbot von PFAS-haltigen Löschschäumen gerungen und dieses soll nun auch gegen Ende 2026 in Kraft treten. Die Gefahr ist also schon seit langem bekannt. So müssen wir im Regiojournal vom 26. Mai 2025 erfahren, dass die Behörden im Elsass schon 2023 u.a. die Gastronomie im Umfeld des EuroAirport angewiesen haben, kein Trinkwasser mehr auszuschenken. In der Zwischenzeit bis zum Mai 2025 hat die nichts ahnende Bevölkerung weiter PFAS-belastetes Hahnenwasser bezogen.

Statt durch die beunruhigenden Informationen aus der Nachbarschaft alarmiert zu sein, reden die Verantwortlichen in Basel-Stadt das Problem klein und verweisen darauf, dass die Quellen für das Trinkwasser des Kantons andere seien und daher keine Gefahr für die Bevölkerung in Basel-Stadt bestehe. Aber auch hier steigen die PFAS-Konzentrationen im Rhein- und Grundwasser kontinuierlich. Auch wenn sich diese noch nicht auf gesundheitsschädlichem Niveau befinden, so besteht auch hier die Gefahr, dass sich diese Ewigkeitschemikalien über längere Zeit im menschlichen Körper akkumulieren und dann gesundheitsschädigend wirken. Daher sollte allen klar sein, dass wir in Basel-Stadt nicht auf der Insel der Seligen leben und auch hier entschiedenes Handeln angesagt ist.

  • Wusste der Regierungsrat ebenfalls schon seit 2023 von der PFAS-Belastung des elsässischen Trinkwassers rund um den EuroAirport?
  • Falls ja, was wurde unternommen, um die Bevölkerung zu warnen? 
  • Werden in der Berufs- und Milizfeuerwehr noch PFAS haltiger Löschschaum verwendet? Wenn ja – was unternimmt der Kanton, damit kein PFAS mehr ins Grundwasser gelangt? 
  • Weshalb wurde der Gebrauch von PFAS-haltigem Löschschaum zu Übungszwecken nicht schon längst gestoppt?
  • BS profitiert stark vom EuroAirport und ist mit aktuell vier Vertreter/innen im Verwaltungsrat des EuroAirport vertreten. Mit welchen Mitteln will sich der Kanton an einer möglichen Hilfe der betroffenen Bevölkerung beteiligen?
  • Wie setzt sich BS dafür ein, dass der EuroAirport für die Verschmutzung des Trinkwassers Wiedergutmachung leistet?
  • Wie setzt sich der Regierungsrat beim Bund für eine PFAS-Regulierung im Sinne von Mensch und Umwelt ein?
  • Gemäss Interpellation Nr. 46 Olivier Battaglia betreffend PFAS im Trinkwasser (24.5147) würde auch mit den tieferen Grenzwerten das Basler Trinkwasser nur geringfügig belastet sein. Welche langfristigen Folgen ergeben sich für Mensch und Natur aus der langfristigen Belastung von Kleinstmengen PFAS?