KI und Clouds durchdringen unser Leben je länger, je mehr. Google generiert Suchresultate mit KI und bewölkt gilt als Goldstandard der Datenhaltung. Der Verdacht ist richtig: Das braucht alles sehr viel Energie!

Eine einzelne Chatbot-Abfrage ist inzwischen fast so energieeffizient wie eine klassische Suchanfrage. Die rasante Verbreitung von KI überdeckt aber den Effizienzgewinn im Kleinen. Der Ressourcenverbrauch von KI und Clouds spiegelt sich in Rechenzentren. Sie beanspruchen heute sechs bis acht Prozent des Schweizer Stromverbrauchs – ein rasanter Anstieg, 2019 waren es erst drei bis vier Prozent. Bis 2030 dürfte der Anteil auf fünfzehn Prozent wachsen – das ist die Hälfte aller Schweizer Haushalte zusammen. Rechenzentren siedeln sich dort an, wo das Stromnetz als auch das Glasfasernetz gut ausgebaut sind. Dazu gehört Basel: Die IWB (Höhenweg) wie auch die Swisscom (Basel-Grosspeter) betreiben hier grosse Rechenzentren. Diejenigen der holländischen NorthC in Münchenstein gehören sogar zu den grössten der Schweiz. Zentral ist, zu verlangen, dass die Rechenzentren ihren gewaltigen Stromhunger mit erneuerbarer Energie (insbesondere Solar) stillen. Der Wasserverbrauch zur Kühlung sowie die Nutzung der Abwärme der Rechenzentren sind weitere ökologische Fragen. Es liegen Optionen für schonende Lösungen vor – die betroffenen Gemeinwesen müssen dies aber von den Betreiberfirmen einfordern. Auch die Transparenz über die graue Energie und die sozialen Bedingungen des Rohstoffabbaus für die Hardware (Chips etc.) ist eine noch unerfüllte politische Forderung.

Rahel Estermann,
Kantonsrätin GRÜNE LU, Vorstandsmitglied Digitale Gesellschaft