Eine sichere Veloinfrastruktur erlaubt es mehr Menschen, mit dem Velo unterwegs zu sein. Die Sicherheit ist das zentrale Argument, ob sich eine Person für das Velo als Verkehrsmittel entscheidet. Gelingt es uns, unsere Veloinfrastruktur deutlich zu verbessern, steigen mehr Menschen aufs Velo um und für bisherige Velofahrer*innen sinkt das Risiko eines Unfalls.

Das streben die Velo-Sicherheits-Initiative und ihr vom Grossen Rat sehr deutlich beschlossener Gegenvorschlag an. Die GRÜNEN vertreten die Parole, sowohl der Initiative wie auch dem Gegenvorschlag zuzustimmen und in der Stichfrage den Vorzug dem Gegenvorschlag zu geben. Der Gegenvorschlag nimmt die wesentlichen Anliegen der Initiative auf, verankert sie im Gesetz, organisiert die Finanzierung und lässt sich sofort umsetzen. Die Umsetzung der Initiative wäre dagegen umständlicher. Mit unserer Parole wird der Kanton per Gesetz verpflichtet,

  1. das erhöhte Schutzbedürfnis von Velofahrenden in Planun und Betrieb zu berücksichtigen.
  2. bis 2035 mindestens 40 km Velovorzugsrouten und parallel dazu bis spätestens 2042 ein ergänzendes Netz von Haupt- und Nebenrouten umzusetzen.
  3. mittels Sofortmassnahmen Gefahrenstellen zu beheben.
  4. behördenverbindliche Mindeststandards festzulegen.

Davon profitiert auch der Fussverkehr und es bietet sich die Chance, gleichzeitig den Stadtraum zu begrünen. Die Förderung des Veloverkehrs ist dreifach wichtig: Die aktive Mobilität leistet einen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung. Zweitens leistet der Veloverkehr einen Beitrag an den Klimaschutz: ein Drittel aller Autofahrten heute sind kürzer als drei Kilometer und können problemlos auf dem Velo zurückgelegt werden. Drittens steigert ein auf Velo-, Fuss- und öffentlicher Verkehr ausgerichteter Stadtraum die Lebensqualität: weniger Lärm und Abgase, dafür mehr Platz für Begrünung und Begegnung.

Artikel erschienen im Grünwärts Nr. 41, April 2025.