
Interpellation betreffend Art Basel in Katar: Wie ist das mit unseren Werten vereinbar?
Die geplante Expansion der Art Basel nach Katar, die erstmals im Februar 2026 in Doha stattfinden soll, ist auf grosses Unverständnis gestossen. Diese Expansion wurde durch die MCH Group bekannt gegeben, die damit einen weiteren Standort zu ihren bereits bestehenden Messen in Basel, Hongkong, Miami und Paris hinzufügt. Die Entscheidung, einen Ableger in Katar zu gründen, wurde in verschiedenen Medienberichten diskutiert, die auf die wirtschaftlichen Chancen, aber auch auf die damit verbundenen Herausforderungen und Kontroversen hingewiesen haben.
Die Expansion nach Katar wirft viele und wichtige Fragen bezüglich der Umweltverträglichkeit, der Einhaltung von Menschenrechten und zur globalen Verantwortung auf. Wir alle haben die Bilder der WM in Katar noch vor Augen – verschwenderische Klimaanlagen für erträglichen Aufenthalte, überall Menschenrechtsverletzungen. Ausserdem hat sich der Kanton Basel-Stadt ambitionierte Klimaziele gesetzt, die Klimaneutralität bis 2037 sowie die Klimagerechtigkeit sind in der Kantonsverfassung verankert . Weiter setzt sich Basel als offene Stadt für die Rechte der LGBTIQ-Community und für die Menschenrechte im Allgemeinen ein. Die Expansion nach Katar, einem Land dass weder klimapolitisch gleiche Ziele verfolgt, noch einen gleichen Umgang mit Menschenrechten und Gleichstellung pflegt, steht im Widerspruch zu diesen Zielen, und Werten unseres Kantons und wirft Fragen zur globalen Verantwortung auf. Der Kanton Basel-Stadt ist mit 37.5 % ein bedeutender Aktionär der MCHGroup. Die Interpellantin bittet den Regierungsrat folgenden Fragen zu beantworten.
Fragen:
- Teilt der Regierungsrat die Einschätzung, dass die Expansion der Art Basel nach Katar tragbar und sinnvoll ist?
- Welche Kriterien und Bewertungsmassstäbe wurden zur Einschätzung der Regierung herangezogen?
- Weisst der Regierungsrat, ob Alternativen zur Expansion nach Katar in Betracht gezogen und warum diese verworfen wurden?
- Der Kanton Basel-Stadt ist als Aktionär mitverantwortlich für Entscheide der MCHGroup. Wie vereinbart sich die Expansion der Art Basel nach Katar mit den Klimazielen des Kantons Basel-Stadt, insbesondere der Klimaneutralität bis 2037 und der Reduktion der Scope 1-Emissionen auf Netto-Null bis 2030?
- Welche Massnahmen werden ergriffen, um die zusätzlichen Emissionen, die durch die Expansion nach Katar entstehen, zu kompensieren und eine Erhöhung des ökologischen Fussabdrucks des Kantons Basel-Stadt zu verhindern?
- Wie wird sichergestellt, dass die Expansion der Art Basel nach Katar nicht zur Unterstützung von Menschenrechtsverletzungen beiträgt, insbesondere in Bezug auf die Rechte von LGBTIQ+-Personen und die Arbeitsbedingungen von Migrant:innen?
- Welche Massnahmen werden von der MCHGroup ergriffen, um sicherzustellen, dass die Kunstfreiheit und die Meinungsäusserungsfreiheit in Katar gewahrt werden?
- Wie wird sichergestellt, dass die Expansion nicht zur Unterstützung eines Regimes beiträgt, das für gravierende Menschenrechtsverletzungen bekannt ist?
- Welche Mechanismen werden eingeführt, um die Einhaltung der Klimaziele und Menschenrechtsstandards im Zusammenhang mit der Expansion nach Katar zu überwachen und zu berichten?
- Wie wird sichergestellt, dass die Expansion transparent und verantwortungsvoll erfolgt, und dass die Öffentlichkeit über die Fortschritte und Herausforderungen informiert wird?
- Wurde die Klimafachstelle zur Einschätzung der Regierung miteinbezogen? Wenn nein, hat die MCHGroup eine klimaspezifische Beratung beigezogen?
