
Schriftliche Anfrage: Vorverlegung der Eintrittsprüfung zur Zulassung von Sekundarschüler:innen aus dem E-Zug an die FMS
Auch der Lehrstellenbericht 2023 weist unverändert einen relativ hohen Anteil von E-Zug-Schüler:innen auf (21%), die nach ihrer obligatorischen Schulzeit weder eine Lehrstelle finden, noch eine weiterführende Schule besuchen. 9 Prozent davon haben überhaupt keine Anschlusslösung und 12% gehen in eine Brückenangebot.
Einer der Gründe könnte sein, dass Schüler:innen nach einem ungenügenden Notendurchschnitt Mitte des dritten Schuljahres (Ende Januar) darauf spekulieren, dass sie, anstatt sofort mit der Suche nach einer Lehrstelle zu beginnen, vielleicht ein positives Resultat bei der Aufnahmeprüfung an die FMS (mit 37% heute häufigste Anschlusslösung) erzielen werden. Entsprechende Informationen aus den Lehrer:innenkreisen weisen darauf hin, dass dem so sein könnte. Sie erleben, dass es in der Zwischenzeit schwierig ist, die Schüler:innen vor einem definitiven Entscheid – FMS ja oder nein – dazu zu motivieren, sich bereits zuvor ernsthaft um eine Lehrstelle zu bemühen. Vielfach werden sie auch von ihren Eltern in dieser Zeit noch nicht dazu animiert, da diese auch auf einen positiven Aufnahmeentscheid hoffen.
Die Aufnahmeprüfung findet aber erst vier Monate nach Erhalt des Zeugnisses Ende März statt. Danach dauert es noch einige Zeit, bis die Resultate bekannt gegeben werden. Das führt dazu, dass der Schüler oder die Schülerin bei einem negativen Bescheid zu spät – wenn überhaupt – beginnen, sich noch um eine Lehrstelle zu bemühen. Meist endet dies, in einem Brückenangebot in dem sie, weil sie nicht motiviert sind, lediglich die Zeit «überdauern», um es entweder ein zweites Mal zu versuchen oder sich dann auf die Lehrstellensuche zu begeben.
- Kann die Regierung diese Annahmen bestätigen und sind in der Vergangenheit aus der Lehrer:innenschaft solche Informationen bereits an das ED herangetragen worden und wurden in der Vergangenheit daraufhin bereits Schritte in die oben erwähnte Richtung in Erwägung gezogen?
- Kann das ED eine Schätzung abgeben, wieviel Kosten mit einer Vorverlegung der FMS Eintrittsprüfung und eine damit einhergehende schnellere Überführung der Schüler:innen aus dem E-Zug beispielsweise in eine Berufsschule, eingespart werden könnten? Dies unter der Annahme, dass man bei den Übertritten auf ein CH-Durchschnittsniveau käme.
- Könnte sich die Regierung eine Vorverlegung der Aufnahmeprüfung zur FMS vorstellen und wie wäre dann der Prozess, damit dies in die Wege geleitet würde?
- Wenn eine Vorverlegung grundsätzlich möglich wäre, wann wäre der beste Zeitpunkt, damit genügend Zeit für eine Anschlusslösung (z.B. in die Berufsbildung) bleibt und welche Gründe bestehen heute, dass relativ viel Zeit bis zur Aufnahmeprüfung vergehen?
- Wäre es allenfalls sinnvoll, die Übertrittsbestimmungen von der Sek.1 in die FMS generell zu überprüfen (Erhöhung des Notendurchschnitts, Prüfung kann nicht wiederholt werden, etc.).
