
Die planetaren Grenzen: Ein Konzept für die Zukunft unserer Erde
Die planetaren Grenzen sind ein wissenschaftlich fundiertes Konzept, das die Belastbarkeit unseres Planeten beschreibt und den sicheren Handlungsspielraum für die Menschheit definiert.
Entwickelt wurde das Konzept der planetaren Grenzen von einem internationalen Forscherteam am «Stockholm Resilience Centre». Ziel ist es, die stabilen Bedingungen, die das Leben auf der Erde seit Jahrtausenden ermöglichen, zu bewahren. Das Konzept umfasst neun zentrale Bereiche, von denen wir uns in einigen bereits in einem gefährlichen Überschreitungsbereich befinden. Unsere Initiative konzentriert sich auf sechs dieser Bereiche: Klimaveränderung, Biodiversitätsverlust, Wasserverbrauch Bodennutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag. Diese Grenzen markieren Schwellenwerte, bei deren Überschreitung das Risiko für eine Destabilisierung des Erdsystems erheblich steigt. Besonders bedrohlich sind potenzielle Kipppunkte, etwa in der Klimadynamik oder der biologischen Vielfalt, bei denen Veränderungen unumkehrbar werden könnten.
Folgen der Überschreitung planetarer Grenzen
Die Überschreitung der planetaren Grenzen hat gravierende Konsequenzen für das Erdsystem und damit für unsere Lebensgrundlagen. Je stärker diese Grenzen überschritten werden, desto höher ist das Risiko für weitreichende Störungen der ökologischen Rahmenbedingungen. Bereits heute sind die Auswirkungen sichtbar: Hitzewellen, extreme Wetterereignisse, Waldbrände, verschmutzte Gewässer, überdüngte Böden und das Insektensterben sind direkte Folgen der Übernutzung natürlicher Ressourcen. Diese Phänomene verstärken sich gegenseitig, was die Gefahr für die Menschheit weiter erhöht.
Das Erdsystem ist ein komplexes Netzwerk, in dem einzelne Komponenten eng miteinander verbunden sind. Wird eine Grenze verletzt, wirkt sich dies oft negativ auf andere Bereiche aus. Ein Beispiel ist der Biodiversitätsverlust, der die Resilienz von Ökosystemen gegen den Klimawandel mindert. Solche Wechselwirkungen verdeutlichen, wie dringlich es ist, die planetaren Grenzen zu respektieren.
Artikel erschienen im Grünwärts Nr. 40, Januar 2025
Rebecca Laager, jgb nordwest
